Update 29.10.2023
Eigentlich war die Idee unserer Familie, dass wir einem armen, nicht gewollten Geschöpf, eine Bleibe mit viel Liebe schenken und im Gegenzug mit Dankbarkeit überhäuft werden würden.

Jetzt wäre im Kino der Zeitpunkt erreicht, wo durch ein quietschendes Geräusch, der Zuschauer aus einer idyllischen Melodie, in die harte Realität katapultiert werden würde.

Wir haben einen Pflegehund. Einen tollen. Bei uns heißt sie Sara, aber Fürstin Freya von Hochnase hätte wirklich auch gepasst.

Sara hat mittlerweile ein Alter erreicht, wo man eigentlich bescheidener werden könnte. Wird sie aber nicht.

Am allerliebsten pennt sie bei uns im Bett und das bis mittags. Wenn sie dann endlich wach ist, lässt sie sich, wie ein alter Römer, mit Leckerchen füttern und ihre kleine Wampe kraulen.

Kleine, altersentsprechende Wanderungen im Harz, das findet Sara gut. Baden am See dagegen, total doof.

Wir waren in Mecklenburg-Vorpommern, wo sich Fuchs und Hase gute Nacht sagen. Das fand Sara wieder toll. Das fand sie sogar so toll, dass sie den Hund meiner Schwester im Ferienhaus, sagen wir mal, geduldet hat. Und ehrlich, das ist eine wirkliche Leistung für die sonst eher negativ auf andere Hunde eingestellte Fürstin.

Im Sommer waren wir im Urlaub an der Ostsee. Den warmen Sand an ihrem Bauch, den hat sie wirklich genossen. Ins Wasser gehen, auch bei gefühlten 50 Grad, fand sie nur doof. Also, eine Karriere als Baywatch Badenixe fällt völlig flach.

Wenn es jetzt im Herbst kühler wird, fangen leider die kleinen Zipperlein an. Vermehrte Inkontinenz und der ein oder andere Muskel und Knochen, der weh tut. Hier werden wieder Massagen von Nöten sein, damit die Fürstin ein angenehmes Leben hat.

Neulich kam die Frage auf, ob die Dame vielleicht was an den Ohren hat, oder einfach nicht hören möchte. So ganz kann man es nicht deuten. Natürlich bekochen wir sie auch täglich frisch. Bisschen Luxus muss ja sein.

Spielen ist auch so ein lustiges Thema. Spielen ist für Sara nur interessant, wenn es sich um Suchspiele mit super Leckerchen handelt. Für jede Art von anderem Spiel hat sie nur einen gelangweilten „Rutsch mir doch den Buckel runter” Blick übrig. 

Worin sie aufgeht, ist unseren Sohn mit von der Schule abholen. Sara ist der Knaller vor dem Schultor. Sie wird wirklich von allen Kindern geliebt. Überhaupt ist es erstaunlich, dass viele Menschen, die eigentlich nichts mit Hunden am Hut haben, von Sara sehr angetan sind. Sara ist einfach viel mehr Menschen-Hund als Hunde-Hund.

Ihr seht, mit einem Pflegehund wird es niemals langweilig. Vor allem, wenn es so eine Persönlichkeit wie unsere Sara ist.

By the way: wusstest Du, dass die InKa immer wieder händeringend nach engagierten Pflegestellen sucht?! Wenn Dein Interesse geweckt wurde, fülle doch einfach den Fragebogen für Interessenten auf der Hompage aus. Weil eins ist ganz sicher: Es gibt nichts Schöneres, als abends in die Augen eines glücklichen Hundes zu sehen, der nicht hinter Gittern schlafen muss.